Mittwoch, 25. September 2013

Performance Marketing Tendenzen - Tradedoubler-Studie 2013

Das Performance-Marketing-Unternehmen Tradedoubler stellte auf der Messe für Digitales Marketing dmexco in Köln die jüngsten Erkenntnisse seiner Insight Unit* vor. Titel des Whitepapers: "Online-Trends im Fashionmarkt. Ein neuer Laufsteg für Modemarken".

Der Untersuchung zufolge verändert sich das Recherche- und Kaufverhalten von Modeshoppern zur Zeit so deutlich, dass sich Marken-Stores, Fashion-Boutiquen und Modekaufhäuser künftig neuer Methoden bedienen müssen, um ihre Kundschaft nicht zu verlieren.
Quelle: tradedoubler.com

Der wichtigste Trend, laut Studie heisst: Mode online zu kaufen wird immer beliebter - Tendenz steigend. Fazit: Durch den Einsatz von Performance-Marketing (=Einsatz von Onlinemarketing-Instrumenten) erleben und kaufen Verbraucher Modeartikel auf ganz neue Art und Weise; Marken, die nicht bereit sind, neue Wege und Kanäle auszuprobieren, könnten leicht aus der Mode kommen.

Was bedeutet das für den Offline Handel? 

Der stationäre Einzelhandel inspiriert Verbraucher nach wie vor in hohem Maße (57% stöbern gerne in Modeläden und 48% besuchen dieWebsites von Mode-Firmen), aber sie haben heute erheblich weniger Kontrolle über den eigentlichen Modekauf. Inspiration für Modekäufer ist keine Garantie mehr, dass sie auch dort kaufen. Hier muss der Einzelhandel in Zukunft intensiver an neuen Kauferlebnissen arbeiten.
Quelle: tradedoubler.com

Blogs, Content-Seiten und andere Performance-Kanäle sind eine Chance für die Modebranche. Schon 64 Prozent der Verbraucher in Deutschland informieren sich über modische Trends in Blogs und auf Content-Seiten. Sie werden zu einem akzeptierten Teil des Einkaufserlebnisses von Modeartikeln. Diese Kanäle nehmen eine neue Rolle im Kaufprozess, von der ersten
Inspiration bis zum Kauf, ein. Zum Beispiel:  69% der Verbraucher informieren sich über modische Trends in Blogs und Content-Seiten, ein erheblich größerer Anteil als der, der sich im Laden inspirieren läßt.
Quelle: tradedoubler.com



Die Nutzung mobiler Geräte parallel zum Fernsehen auf der heimischen Couch „Second Screening“ ist europaweit für knapp ein Viertel der Verbraucher (24%) bereits Normalität. 

Quelle: tradedoubler.com
Modeorientierte Einkaufs-Apps fürs Handy bergen die Gefahr des „Showrooming“ – einem neuen Trend, bei dem Verbraucher in einem stationären Laden Modeartikel anprobieren, um dann mit dem Handy günstigere Angebote für den gleichen Artikel zu suchen. Für die Einzelhändler und Markenläden der Modebranche ist dieser Trend eine Gefahr. Modemarken und -einzelhändler müssen dem Performance Marketing die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie seine Verbraucher und ein Gleichgewicht zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Bedürfnissen – Preis und Inspiration – liefern.

Quelle: tradedoubler.com

"Der Mode-Einzelhandel kann den Spieß umdrehen und mobile Performance-Marketing-Angebote nutzen, um Kundschaft in die Läden zu locken. Dazu eignen sich besonders Gutschein-Seiten und -Apps. Schon 44 Prozent der Käufer nutzen beim Einkaufsbummel Gutscheine, die sie auf dem Handy erhalten haben. Diese Chance müssen die Fashion-Stores nur nutzen" sagt Björn Hahner, Country Manager von Tradedoubler in Deutschland.



*Für die Studie wurden 2.500 Smartphone Nutzer, die mindestens einmal im Monat online einkaufen, in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden und Polen von der Tradedoubler Insight Unit befragt. Tradedoubler gehört zu den Pionieren, die dem Konzept des Affiliate Marketing-Netzwerks zum Durchbruch verholfen haben. Mehr Informationen zu der Studie finden Sie hier>>

Dienstag, 3. September 2013

Entrepreneurship Summit am 19. und 20. Oktober 2013 in Berlin



Der Weg, um ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist mitunter steinig und birgt vielerlei Hindernisse. Viele Kreativschaffende, die auf eigene Faust und ohne Festanstellung versuchen ihre Kreativität in bare Münze umzusetzen, werden damit unternehmerisch tätig. Das bedeutet: Sie müssen sich mit Fragen beschäftigen, die auch jeder andere beruflich Selbständige kennt: zu ihren Auftraggebern, ihrem Marketing, ihrer Finanzplanung usw. Beispiele: Wie kann ich meine Werke präsentieren? Wo kann ich als Designer meine Kollektion verkaufen? Aus welchen Quellen kann ich meinen eigenen Shop finanzieren? Welche persönliche Absicherung ist für einen freiberuflichen Designer wichtig?

Prof. Günter Faltin u.a. auch Autor von "Kopf schlägt Kapital" (unbedingst lesen!)


Mittlerweile haben es sich viele verschiedene Anlaufstellen zur Aufgabe gemacht, den Weg zur eigenen Firma mit zahlreiche Tipps und Hilfestellungen zu unterstützen. Selten jedoch konzentriert sich ihre Arbeit auf die systematische Ausarbeitung der Gründungsidee. Die Stiftung Entrepreneurship von Prof. Günter Faltin widmet sich dieser Aufgabe schon seit Jahren. Hierzu haben der Hochschullehrer und sein Team ein erfolgreiches Trainingsprogramm entwickelt, das jeder Gründer zur Weiterentwicklung und Ausarbeitung seiner Geschäftsidee nutzen kann – den Entrepreneurship Campus.

Zur letzten Summit 2011 strömten 1.500 Menschen in den Henry-Ford-Bau.
Eine der Präsenzphasen dieser virtuellen Community ist der Entrepreneurship Summit 2013. Er ermöglicht allen Interessierten, jedes Jahr erfolgreiche Entrepreneure zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen und wichtige Anreize zu erhalten. Die Veranstaltung konzentriert sich vollkommen auf die Vermittlung von Methoden und Techniken zur Erarbeitung eines ausgereiften und tragfähigen Geschäftskonzepts.
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Die Gäste des Summits werden auch dieses Jahr wieder mit mehr als 150 Experten aus allen Bereichen der Gründerszene (Business, Social, Educational, Environmental und Cultural) in Berührung kommen und überaus wertvolle Einsichten in die Tipps und Tricks des nachhaltigen und erfolgreichen Gründens erhalten.
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Freuen Sie sich auf ein innovatives, interessantes und informatives Programm am 19. und 20.10 im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin.
www.entrepreneurship.de/summit/

Entrepreneurship Summit 2013 der Stiftung Entrepreneurship
unter der Leitung von Prof. Günter Faltin
19. und 20. Oktober 2013
Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystraße 35, 14195 Berlin
Zeit: an beiden Tagen von ca. 9 bis 19 Uhr


Mehr Informationen zum Entrepreneurship Summit am 19. und 20. Oktober 2013 in Berlin finden Sie hier>>

Samstag, 18. Mai 2013

ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN – So ticken die anderen!

Die Welt ist durch die Globalisierung zwar kleiner geworden, aber unterschiedliche Geschäftskulturen verschwinden nicht einfach von heute auf morgen. Vor allem im beruflichen Umfeld ist ein gewinnendes Auftreten der Garant für Erfolg. Angemessenes Benehmen schafft Vertrauen und fördert ein positives Arbeitsklima. Viele Unternehmen stehen aber aufgrund fortschreitender Globalisierung und neuer Kommunikationswege vor der Frage, welche Umgangsformen im jeweiligen kulturellen Kontext zeitgemäß sind. 


Im Gespräch mit Franziska von Malaisé, von der Akademie für Umgangsformen ‚behave’ in Berlin.

In vielen Ländern werden die Deutschen immer noch für ihre Qualität und Zuverlässigkeit geschätzt.
 
FvM: Deutsche Werte und Gepflogenheiten lassen sich nicht einfach auf fremde Kulturen übertragen. Ein Deutscher „kommt zur Sache“ und „bleibt bei der Sache“. Diese Direktheit kann von manchen Ausländern wiederum als unhöflich aufgefasst werden, denn sie trennen nicht zwischen Persönlichkeit und beruflicher Rolle. Dazu kommt die Vielzahl von deutschen Regeln, Vorschriften und Verordnungen, deren strikte Einhaltung beziehungsweise Bestrafung bei Regelverletzungen, die als merkwürdig und inflexibel interpretiert wird. Dafür gibt es gute Gründe: Wir sind geprägt von unserer Handwerkerkultur und den strengen Vorschriften der Zünfte. Die deutsche Detailversessenheit und Regelwut ist sprichwörtlich. Auf der anderen Seite kommen manche deutschen Tugenden in der Geschäftswelt gut an. Die Deutsche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit wird sehr geschätzt.
 

Beziehungen müssen gepflegt werden um erfolgreich neue Märkte zu öffnen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen bilden die Voraussetzung für eine erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Dabei geht es nicht nur um das Kennenlernen weit entfernter Kulturen in Amerika, Afrika oder Asien. Auch im europäischen Ausland gibt es Unterschiede in den Gepflogenheiten, die im Geschäftsleben eine bedeutende Rolle spielen und wegen der Nähe zu den entsprechenden Ländern häufig „übersehen" werden.
 
 
FvM: Jede Geschäftskultur ist durch ihre Geschichte und ihre Tradition geprägt. Was für das Inlandsgeschäft als selbstverständlich gilt, wird im – auch nahegelegenen - Ausland unter Umständen als gänzlich unverständlich, unhöflich oder gar beleidigend betrachtet.
 Respekt, Wertschätzung und das Wissen um alltägliche Gepflogenheiten sind unerlässlich, für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf internationalem Parkett.
 

Das Wissen über kulturelle Unterschiede, gesellschaftliche Entwicklungen und Tabus können Wirtschaftsbeziehungen folglich nur bereichern. Was kann dazu gelernt werden, um die Menge der Fallen und Pannen merklich zu reduzieren? 
 
FvM: Gerade die alltäglichen Gepflogenheiten und Verhaltensweisen machen sichtbar, wie ernst es der Partner meint mit Respekt, Anerkennung und Wertschätzung des Kollegen aus einem anderen Kulturraum. Es hilft, diese zu kennen, damit Missverständnisse auf beiden Seiten gar nicht erst entstehen.

Doch setzen viele Unternehmen zu sehr auf spezielle Produktschulungen oder Vertriebstrainings und halten das Lernen von entsprechenden Soft Skills für weniger bedeutsam. Hier aber schafft interkulturelle Kompetenz deutlich Wettbewerbsvorteile.
 

In der heutigen Welt gehört zur Geschäftskleidung der Anzug mit Krawatte für den Herrn und der Anzug/das Kostüm für die Dame dazu. Aber auch hier gibt es Unterschiede.
 Welche kulturellen Regeln gilt es diesbezüglich zu beachten?

FvM: Der erster Eindruck setzt sich, psychologischen Studien zufolge, zu 55 % aus Kleidung und Körpersprache zusammen, 38 % macht die Stimme aus und nur 7 % das, was gesagt wird. In den USA sind bei Businessfrauen nackte Beine verpönt. In arabischen Kulturkreisen sollten die Arme bedeckt sein. Italien ist sehr modebewusst und achtet gern auf modische Accessoires. In den Niederlanden erweckt das Tragen von Designerkleidung sehr schnell den Eindruck angeberisch zu sein. Selbst Manager bemühen sich hier „normal“ zu erscheinen, und verzichten auf auffällige Attribute oder Statussymbole. Eine Unternehmensberaterin, die sowohl Kunden in den Niederlanden als auch in Deutschland betreute, berichtete daher, dass sie beim Besuch eines niederländischen Unternehmens lieber leger auftritt. Ein Pulli zur Business-Hose ist vollkommen ausreichend. Wenn sie allerdings am selben Tag noch ein deutsches Unternehmen besucht, zieht sie selbstverständlich einen Blazer über.

Im europäischen bzw. westlichen Kulturkreis beginnt eine Begrüßung mit dem Schütteln der Hände. Welche interkulturellen Unterschiede können uns hier begegnen?

FvM: Auch hier kann es die eine oder andere Variante, jemanden willkommen zu heißen, geben, die man in der deutschen Geschäftswelt nicht kennt. In den Niederlanden stellt man sich mit Vor- und Nachnamen vor. Für uns sehr schnell wird dort dann auf das „Du“ in der Anrede und auf die Nennung des Vornamens umgeschwenkt. Mit diesem Duzen geht aber nicht unbedingt eine freundschaftliche Beziehung einher. Auf die Nennung von akademischen Titeln sollte man bei der Bekanntmachung in den Niederlanden verzichten. Sie legen wenig Wert auf Äußerlichkeiten und es rangiert bei ihnen der Gedanke, im Grunde seien alle Menschen gleich. Titel und Abschlüsse sollten jedoch auf der Visitenkarte stehen. In Ungarn, Tschechien, Österreich oder Italien hingegen spielt die Anrede mit Titeln eine große Rolle. So ist keineswegs eine Seltenheit oder übertrieben, den Ingenieur Meier auch mit „Herr Ingenieur Meier“ anzusprechen. Würde man die betreffende Person nur mit dem Nachnamen ansprechen, so kann dies schnell als Beleidigung aufgefasst werden.
Im asiatischen Raum erfolgt eine Begrüßung mit einer tiefen Verbeugung, was den Respekt zum Gegenüber verdeutlicht. Die erste Begrüßung gilt dabei immer dem Ranghöchsten einer Gruppe oder einer Delegation. Bei der Übergabe von Visitenkarten sollte man stets darauf achten, diese mit beiden Händen zu überreichen beziehungsweise entgegenzunehmen. 


Es heißt bei Geschäftsverhandlungen gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ausrichtungen. Entweder steht erstmal das Kennenlernen der Partner im Vordergrund oder der Geschäftsabschluss an sich und man kommt schnell zur Sache.

FvM: In Deutschland will man schnell zur Geschäftlichen kommen und preist die Vorzüge des Produktes an. Dies ist auch in den USA oder den Niederlanden die allgemeine Geschäftskultur. Ein Vertragsabschluss beim ersten Treffen wäre keine Seltenheit. Auch der niederländische Geschäftspartner schätzt - nach dem ersten Kennenlernen - die direkte und geradlinige Ausdrucksweise und gelangt sehr schnell zum Kern der Sache.
In vielen anderen Ländern ist die Qualität des Produktes jedoch weniger ausschlaggebend als der menschliche Eindruck. Der vertrauenswürdige Auftritt der Geschäftspartner bildet vielfach die eigentliche Basis für gute internationale Geschäftsbeziehungen.
In solchen Kulturen wird, um sich kennenzulernen, viel Wert auf Small Talk gelegt. Dazu eignen sich Gespräche über Essen, Kultur, Reisen, Sport, Familie und Hobbys. Es ist auch nicht verkehrt, die kulturellen oder landschaftlichen Schönheiten des jeweiligen Landes zu loben. Die Komplimente sollen dazu dienen, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Das eigentliche Thema wird oft erst zu einem späteren Zeitpunkt angesprochen – manchmal sogar bis zu einem weiteren Treffen aufgespart. Hier sind Geduld und Ausdauer gefragt.
Geduld ist auch gerade bei deutschen Geschäftspartnern gefordert, wenn während der Verhandlung für längere Zeit geschwiegen wird. Im asiatischen oder arabischen Kulturkreis gehört das Schweigen zur Kultur des Verhandelns. In diesen Kulturkreisen bedeutet das Schweigen Zeit zum Nachzudenken und ist Ausdruck von Wertschätzung. Daher sind schnelle Verhandlungsabschlüsse in solchen Kulturen unrealistisch. 


Deutsche oder andere Europäer sind dies nicht gewohnt und werden dann sehr schnell nervös. Wie sollte man sich hier am besten verhalten?

FvM: Ein wichtiger Aspekt bei Verhandlungsgesprächen ist der Umstand, wie hierarchisch die Unternehmenskultur im Land ausgeprägt ist. In den Niederlanden sind die Hierarchien deutlich flacher als in Deutschland. Oft dauert der anstehende Entscheidungsprozess daher meist länger und erscheint unstrukturiert, da jeder, der mit der Entscheidung in Berührung kommt, seine Meinung äußern darf.
Im Gegensatz dazu sind britische Unternehmen eher hierarchisch aufgebaut. Ein Mitarbeiter wird seinem Vorgesetzten nicht öffentlich widersprechen. In Deutschland ist man gewohnt, „die Dinge beim Namen zu nennen“ – auch wenn man Kritik übt. Dies wird in einigen Ländern jedoch als sehr unhöflich empfunden, z.B. in Japan, wo eine öffentliche Kritik zum „Gesichtsverlust“ führt. Auch in europäischen Ländern wie Ungarn oder Großbritannien wird beim Umgang mit Kritik eine indirekte Kommunikationsform gewählt: Man umschreibt sie, um niemanden zu brüskieren und den höflichen Umgangston zu wahren.
 

Die Beispiele zeigen, dass es sich lohnt, sich mit interkulturellen Gegebenheiten vertraut zu machen. International tätige Unternehmen sollten regelmäßig die interkulturelle Kompetenz ihrer Mitarbeiter schulen. Franziska von Malaise hat gerade dazu ein Buch geschrieben, dass wir hier nur jedem empfehlen können.


Behave! 
von Franziska von Malaisé* 
Gebundenes Buch, Pappband, 144 Seiten, 10,0 x 15,5 cm
ISBN: 978-3-424-35073-9
€ 10,00 [D] | € 10,30 [A] | CHF 14,90* (* empf. VK-Preis)
Verlag: Diederichs

Auch verfügbar als eBook zu EUR 8,99  
* Franziska von Malaisé studierte Kunstgeschichte in München und Public Relations in Berlin. Als ausgebildete Trainerin und Moderatorin realisiert sie Kommunikations-Workshops und ist Mitbegründerin und Leiterin der Behave Akademie für internationale Umgangsformen. Die Autorin lebt in Berlin.

Donnerstag, 11. April 2013

Konfrontation reduziert Konflikte

Erfolg in beruflichen Alltag hängt wesentlich von der Fähigkeit ab, mit Konflikten angemessen umzugehen. Menschen stehen sich im Leistungs-Wettbewerb um Standpunkte, Positionen, Image, Erfolg und Anerkennung gegenüber. Wird Wettbewerb zum Dauer-Kampf führen Druck und Stress vielfach zu Fehleinschätzungen. Auch der Gegenüber wird nicht mehr mit der nötigen Gelassenheit wahrgenommen oder gar ganz aus den Augen verloren. Verkrampfung und Blockaden sind ebenso häufig die Folge wie Realitätsverlust und Ängste. Die Kommunikation gerät schnell ins Stocken. Denn Konflikte gehen mit Gefühlen wie Ärger, Wut, Hilflosigkeit oder Verzweiflung einher. Häufig sind sie von verbaler, psychischer oder physischer Aggression geprägt.

Welche Möglichkeit gibt es, Konflikte zu vermeiden oder aber sie ohne Gesichts-, Energie- und Zeitverlust erfolgreich zu bewältigen?
Um dieser Frage nach zu gehen habe ich das Seminar „Konfliktbewältigung im Beruf“ von Wolf-Dietrich Gross besucht. Hier mein Bericht:

Die Konfrontation (lateinisch confrontatio: „Gegenüberstellung“) ist eine Gegenüberstellung von zwei Meinungen. Eine Konfrontation wird oft als eine Gegenüberstellung von sich gegenseitig störenden und vorerst unvereinbaren Meinungen missverstanden. In diesem Sinne hat die Konfrontation bereits eine negative Bedeutung und eröffnet damit bereits einen Konflikt. Dies ist aber nicht richtig. Eine Konfrontation ist eine Auseinandersetzung zweier Standpunkt oder Meinungen. Wichtig dabei ist, dass beiden Seiten ihre Standpunkte klar und deutlich kommunizieren
.

Der Zusammenstoß widerstrebender Kräfte 


Was ist ein Konflikt? Ein Konflikt kann entweder in einem selbst liegen (intrapersonaler Konflikt) oder im Streit mit einem anderen Menschen (interpersonaler Konflikt). Ein Konflikt ist ein Zusammenstoß zweier oder mehrerer widerstrebender Kräfte. Ein Aufeinanderprall von unterschiedlichen Meinungen ist normal und eigentlich kein Grund, sich schlecht zu fühlen und solche Situationen zu vermeiden. Aber warum fühlen wir uns dennoch oft hundsmiserable dabei? Können deswegen nachts nicht mehr schlafen? Machen uns zermürbende Gedanken? Bekommen Magenschmerzen? Vor allem den inneren Konflikt in Griff zu bekommen ist schwierig. Wir neigen viel zu viel zu Selbstgesprächen. Das sorgt besonders für Unzufriedenheit. Hier ist die beste Lösung in die Konfrontation zu gehen. Eine Konfrontation sorgt dabei für eine gegenseitige Orientierung. Und die ist nötig für eine konstruktive Kommunikation. Kommunikation ist Beziehung und gelingen Beziehungen nicht, dann leiden wir. Das gilt auch in Arbeitsbeziehungen.

Gemeint ist, dass jeder dauernd im Bilanzieren mit anderen steckt, nach dem Schema Geben und Nehmen. Kleine und große Verletzungen werden hinuntergeschluckt, sind aber in der Bilanz genauestens vermerkt. Meist sind diese angesammelten Soll-Posten nicht wirklich bewusst und werden schon gar nicht kommuniziert. Sondern: Es werden Schuldenkonten eingerichtet und gefüllt.

Gehen Sie in die Konfrontation!

Konflikte am Arbeitsplatz hat vor allem etwas mit Selbstführung zu tun. "Selbstführung bedeutet ein klar definierter, bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit sich selbst", definiert unser Seminarleiter Wolf-Dietrich Groß. "Auch wenn es schwer fällt, können Sie sich steuern und bewusst dafür entscheiden, nicht auszuweichen, sondern mit anderen in die Konfrontation zu gehen." Konstruktiv mit Konflikten umgehen heißt also konfrontationsbereit. Konfrontation sei noch nicht Streit oder Kampf, sondern bedeute lediglich Auseinandersetzung. Es bedeutet, ich stelle mich, ich vertrete meinen Standpunkt, ich entziehe mich nicht, ich flüchte nicht. Voraussetzung dafür ist, dass ich mich nicht schwach oder weniger wert als andere fühle. „Wichtig sei aber auch, dass der Einzelne in der Konfrontation konstruktiv kommuniziere“, rät Groß. "Wer konstruktiv kommuniziert, verzichtet auf einseitige Darstellungen, Unterstellungen, Verzerrungen, Beschimpfungen, Anklagen, Beleidigungen, Schuldzuweisungen und Vorwürfe

Gemeint ist, dass jeder dauernd im Bilanzieren mit anderen steckt, nach dem Schema Geben und Nehmen. Kleine und große Verletzungen werden hinuntergeschluckt, sind aber in der Bilanz genauestens vermerkt. Meist sind diese angesammelten Soll-Posten nicht wirklich bewusst und werden schon gar nicht kommuniziert. Sondern: Es werden Schuldenkonten eingerichtet und gefüllt (Vorwürfe sind übrigens nicht geäußerte Wünsche und Bedürfnisse).

Was bedeutet Kommunikation?
  • Sich mitteilen
  • Gedanken austauschen
  • Themen diskutieren
  • Wünsche signalisieren
  • sich zuwenden
  • anderen zuhören
  • Emotionen zeigen 
In jeder Kommunikation ist es wichtig die Abgrenzung seines Gegenüber zu respektieren. Kommunikation stammt aus dem lateinischen communicare und bedeutet „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“. Wesentliche Aspekte dieser Sozialhandlung sind zum einen Anregung und Vollzug von Zeichenprozessen und zum anderen Teilhabe, in der etwas als etwas Gemeinsames entsteht (lateinisch communio: „Gemeinschaft“, communis: „gemeinsam“). Kommunikation als Sozialhandlung ist immer situationsbezogen. Kommunikation als Sozialhandlung dient der Problemlösung: Durch Kommunikation werden Hindernisse überwunden, die sich allein nicht bewältigen lassen. Kommunikation ist alltäglich und verläuft scheinbar selbstverständlich, sodass sie nicht weiter problematisch erscheint. Erst bei Missverständnissen wird Kommunikation problematisch.

Das Zauberwort heißt „Abgrenzung“



Hier kommt die Abgrenzung ins Spiel! Abgrenzung heißt, selbstführend eigene Grenzen zu setzen und klar seinen Standpunkt definieren. Abgrenzung heißt auch Respekt vor klaren Grenzsetzungen. Grenzüberschreitungen haben Konflikte zur Folge. Eine klare Abgrenzung bietet Orientierung!

  •         Selbsteinschätzung: Um Ihre Position klar vertreten und nachvollziehbar darlegen zu können, müssen Sie sich vorbereiten: Was genau ist es, was mich stört? Welche Gedanken und Gefühle entstehen dazu bei mir? Was ist mein Bedürfnis?
  •         Vorbereitung: Überfallen Sie den anderen nicht mit Ihrer Ansage. Kündigen Sie an, worüber Sie sprechen möchten. Finden Sie eine neutrale Überschrift für Ihr Thema. Klären Sie, ob der Zeitpunkt passt.
  •         Sachlichkeit: Beschreiben Sie das Verhalten bzw. Geschehen, so dass Ihr Gegenüber weiß, worum es konkret geht. Tun Sie dies aber zunächst ganz sachlich ohne jegliche Interpretation oder Bewertung. Beschreiben Sie die Konsequenzen, die diese Situation für Sie hat. Auch hier bleiben Sie sachlich und unemotional.
  •         Emotionalität: Sagen Sie, welche Gefühle und Gedanken die Situation bei Ihnen auslöst und worum es Ihnen geht. Zeigen Sie, wie Sie denken und fühlen. Vorsicht: Unterlassen Sie Du-Botschaften und Anklagen. Sagen Sie nicht, was der andere falsch gemacht hat, sondern sprechen Sie von Ihren Bedürfnissen.
  •         Dialog: Machen Sie nun eine Redepause und holen Sie eine erste Reaktion Ihres Gesprächspartners ein: Schweigen Sie und blicken Sie Ihr Gegenüber fragend und interessiert an. Geben Sie ihm Zeit, eine Reaktion zu zeigen.
  •         Fairness: Machen Sie dem anderen keine Vorschriften. Es reicht aus, wenn Sie Ihr Anliegen darstellen. Damit geben Sie dem anderen die faire Chance, Ihr Problem zu erkennen und darauf zu reagieren.
  •         Konstruktivität: Sagen Sie, was Sie sich an Veränderung wünschen. Greifen Sie Lösungsansätze des anderen auf, wenn sie Ihren Vorstellungen entsprechen. Beenden Sie das Gespräch positiv.


Mentale Präsenz – was bedeutet das!
Konzentration und Aufnahmefähigkeit: Zuhören und auch nonverbale Signale verarbeiten (Modell Mentale Präsenz)

Der kraftvollste Zustand in der Kommunikation ist die Präsenz: Im Hier und Jetzt sein. Mentale Präsenz ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei ist von Motiven oder Wünschen. Es ist ein Wahrnehmen ohne jegliches Bewerten. Achtsamkeit führt zur Mentalen Präsenz und lässt Sie die entscheidenden Punkte wahrnehmen und auswählen.

Ein Mönch wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so gesammelt sein könne. Dieser sagte:

Wenn ich stehe, dann stehe ich
wenn ich gehe, dann gehe ich
wenn ich sitze, dann sitze ich
wenn ich esse, dann esse ich
wenn ich bete, dann bete ich

Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten: Das tun wir doch auch!
Er aber sagte zu ihnen:

Nein,
wenn Ihr sitzt, dann steht Ihr schon
wenn Ihr steht, dann lauft Ihr schon
wenn Ihr lauft, dann seid Ihr schon am Ziel . . .

Mentale Präsenz bedeutet: Ich entscheide mich in jedem Augenblick meines Lebens, wo ich bin: in der Vergangenheit, in der Zukunft oder in der Gegenwart. Ich kann immer nur an einer Stelle zur selben Zeit sein.
Wer sich ständig an vergangenes Missgeschick erinnert oder sich sein künftiges Unglück vorstellt, hat keine Kraft für die erfolgreiche Bewältigung der gegenwärtigen Aufgaben. Sorge und Angst lähmt uns dabei. Das Schöne im „Hier und Jetzt“ zu sein ist: Die Gegenwart ist der „angstfreie und sorgenfreie“ Raum!


Beruflich erfolgreich sind Menschen vor allem dann, wenn sie in ihrer Arbeit und in der Kommunikation mit anderen aufmerksam, achtsam und mental präsent sind. Mentale Präsenz ist also ein Schlüsselaspekt für Lebensqualität und Erfolg!

Mentale Präsenz bedeutet:
1. Mut zum Leben (Power)
2. Mehr Er-Leben
3. Offen für neue Ideen (Neu-Gier)
4. Lust zum Gestalten (Kreativität)
5. Bewegung im Kopf (Dynamik)
6. Fähigkeit zum Genießen (Wahrnehmung)

Angst entsteht in der Regel aus Mangel an mentaler Präsenz.
Wer sich an vergangenes Missgeschick erinnert oder sich sein künftiges Unglück vorstellt oder in Wünschen und Zielen fest hängt, hat keine Kraft für die erfolgreiche Bewältigung der gegenwärtigen Aufgaben. Verweilen wir mit unseren Gedanken zu lange in der Vergangenheit oder zu lange in der Zukunft, kostet das wertvolle Energie. Nur im Hier und Jetzt können wir gestalten und kommunizieren, genießen und erleben. Auch eine Konfliktlösung ist nur im Hier und Jetzt möglich. Sorge und Angst ist allerdings auch ein Warnsignal , das wir für die Gegenwart nutzen müssen. Wir können uns Erfahrungen und Wünsche schnell aus der Vergangenheit oder Zukunft holen, sollten aber schnell zum Handeln in die Gegenwart zurückkehren und gestalten.

KAMP-Methode © Keine Angst mehr durch Mentale Präsenz
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Die zehn Schritte:
1. Sich die eigene Angst bewusst machen
2. Die Angst akzeptieren (nicht verdrängen)
3. Die Angst benennen (der Angst einen Namen geben)
4. Über die Angst mit anderen sprechen
5. Sich den Zusammenhang zwischen Stress und Angst deutlich machen
6. Mentale Präsenz regelmäßig üben
7. Körpergefühl und Entspannung durch Atmung fördern
8. Den Augen-Blick (Blickkontakt) genießen
9. Besser zuhören lernen
10. Selbstbewusstsein stärken (die eigenen Stärken „lieben“)



 Bei unangenehmen Gedanken (z.B. Konfliktvermeidung) wird uns die „Kehle“ zugeschnürt! Diese körperliche Situation führt zu Stress, ausgelöst durch Angst und Sorge. Stress ist nur die körperliche Reaktion nicht die Ursache.

Konfliktvermeidung (Gewinn- und Verlust-Analyse).


Kunst der Wahrnehmung – 4-Ohren-Modell (bzw. 5-Ohren-Modell)


Die Kommunikation ist ein Wechselspiel zwischen dem Senden und Empfangen von Botschaften. Gerade hier liegt die Gefahr von Missverständnissen. Oft werden Aussagen nicht klar formuliert und daher falsch verstanden oder fehl interpretiert. Das Vier Ohren Modell von Schulz von Thun gibt eine Unterstützung, um sich selbst besser zu reflektieren. Eigentlich ist es doch ganz einfach: Der eine redet, der andere hört zu! Doch der Teufel steckt im Detail und ist auf der bewussten Ebene kaum wahrnehmbar.

Der deutsche Psychologe Friedemann Schulz von Thun hat die These aufgestellt, dass jede Nachricht auf 4 Ebenen beleuchtet werden kann. Diese Ebenen sind:


• die Sachebene (eine Sachinformation, worüber ich informiere)


• die Beziehungsebene (was ich von dir halte, wie ich zu dir stehe)


• die Selbstoffenbarungsebene (was ich von mir zu erkennen gebe)

• die Appellebene (was ich bei dir erreichen möchte)

Auf dieser Ebene steht die Sachinformation im Vordergrund. Es geht darum, Zahlen, Daten, Fakten und Sachinformationen zu vermitteln. Die Sachinformationen sind auf folgende Attribute prüfbar:

1) Wahrheit (Ist die Aussage wahr oder unwahr?)
2) Relevanz (Sind die Sachverhalte wichtig oder unwichtig?) und

3) Hinlänglichkeit (Sind die Sachhinweise für das Thema ausreichend oder nicht?)

Beziehungsebene
Auf dieser Ebene sind folgende Faktoren für das Verständnis ihrer Kommunikation entscheidend:


•  Art der Formulierung

•  Tonfall

•  Mimik und Gestik

•  Körperhaltung

Die Art und Weise, wie ich mit Jemanden spreche, zeigt mir auf, in welcher Beziehung ich zu dieser Person stehe. In jeder Äußerung steckt also ein Beziehungshinweis. Besonders die Menschen, die Ihr Beziehungsohr sehr stark nutzen, fangen hier sehr viele Signale auf. Der Empfänger kann sich auf dieser Ebene z. B. folgende Fragen stellen:
• „Wie fühle ich mich durch die Art, wie der andere mit mir spricht / mich behandelt?”

• „Was hält der andere von mir? Wie steht er zu mir?”

Selbstoffenbarungsebene
Alles, was gesagt wird, enthält somit eine Selbstoffenbarung. Daraus kann ein geübter Zuhörer oder Empfänger ableiten, was in mir vorgeht, wofür ich stehe oder wie ich mich selbst sehe. Dies kann explizit – in Form einer Ich-Botschaft – oder implizit geschehen. Der Empfänger erfährt auf dieser Ebene also mehr über den Sender:

• Was ist der für einer?

• Wie ist er gestimmt?

• Was denkt er?

Appellebene
•  Wünsche

•  Appelle

•  Ratschläge

•  Handlungsanweisungen

All diese Dinge können entweder direkt (also offen) oder indirekt (also verdeckt) kommuniziert werden. Bei jeder Kommunikation möchten wir mit dem Gesagten etwas erreichen oder einen Einfluss auf den / die Gesprächspartner nehmen.
Bewusste Selbst- und Fremdwahrnehmung mit dem 5-Ohren-Modell
Bei dem 5-Ohren_Modell erweitern wir die 4 Ebenen um eine weitere, die Selbstwahrnehmungsebene: Wie fühle ich mich? Wie geht es mir?
Das Fünf-Ohren-Modell zeigt, wie schnell und ungewollt Missverständnisse entstehen können. Häufig eskalieren diese und können nur im Nachhinein geklärt werden, wenn sich alle Beteiligten wieder beruhigt haben. Daher ist es wichtig, so genau und deutlich wie möglich zu kommunizieren und sich klar zu werden, auf welchem der 5 Ohren man am meisten hört und am empfindlichsten ist.

Donnerstag, 21. März 2013

„Storytelling“ mit hohem Aufmerksamkeitsgrad. Interview mit Anja Lottmann von Lottmann PR.

Wir müssen Welten kreieren, um den Kontakt zur Zielgruppe aufzubauen. Wir müssen überraschen um Erfolg zu haben. Marken brauchen mehr denn je eine klare Positionierung. Ohne Emotionen geht nichts mehr! Anja Lottmann, von Lottmann PR*, erklärt uns, warum Kommunikation immer wichtiger wird in Zeiten der Vertrauenskrise. Interview von Ruth-Janessa Funk

We need to create fashion worlds, to get in touch with our customers. We need to surprise them to be successful. Brands need more than ever a clear positioning of their mission, vision and  values. And without emotions, nothing will work! Anja Lottmann from Lottmann PR * tells us why communication is becoming increasingly important in times of crisis of confidence.


@2012 circus mag



Circus Mag: Welche Vorraussetzungen benötigen Ihrer Meinung nach „Neuzugänge“ (wie ausländische Marken und Neuankömmlinge), um sich erfolgreich im deutschen Markt zu etablieren?  

Anja Lottmann: Neue Marken brauchen eine klare Positionierung, eine langfristige Strategie sowie ein hohes Maß an Authentizität. Gerade für eine erfolgreiche Kommunikation ist das von elementarer Bedeutung. Und ohne die Bereitschaft zur Kommunikation wird man sich als Marke oder Brand kaum im Markt etablieren können.

Sie sprechen hier aus jahrelanger Erfahrung?

Ja, seit fast zehn Jahren ist unsere PR Agentur u.a. auf den Kinderbereich spezialisiert. In dieser Zeit haben wir viele Unternehmen und Marken kommen und gehen sehen. Ein gutes Produkt und Preis-Leistungsverhältnis ist natürlich wichtig, reicht aber allein schon lange nicht mehr. Ich brauche eine Geschichte, die ich konsequent erzähle und immer wieder lebendig halte mit neuen Facetten oder Aspekten.

Das ist eine große Herausforderung für Modeunternehmen und Hersteller? Welchen Rat geben Sie hier „Neuzu-gängen“?

Aus unserer Erfahrung muss das Thema Marketing/Kommunikation im Unternehmen ganz oben aufgehängt werden, also Chefsache sein. Leider herrscht in vielen Unternehmen noch die Vorstellung, das bisschen PR könne nebenher laufen. Ein Irrtum - „Tue Gutes und sprich darüber“ ist und bleibt die erste Regel, um sich nachhaltig und langfristig in diesem schwer umkämpften Markt zu etablieren.

Welche Kommunikationskanäle würden Sie einem jungem Kindermodelabel oder einer ausländischen Brand für den deutschen Markt empfehlen?

Ein junges Modelabel muss sich zunächst in der Fachpresse präsentieren. Gerade weil es in Deutschland keinen allseits akzeptierten Messeplatz für die Kindermode gibt, sind die Fachmedien in Deutschland für die Händler als Informationsplattform unerlässlich. Hochwertige Endverbraucher-Titel wie z.B. Luna, Eltern oder Nido bieten eine Vielzahl von Kooperationsmöglichkeiten für PR- und Marketing-Ansätze.

Welche Rolle spielen „Social Medias“ als Kommunikationskanäle?

Immer wichtiger wird hier das Social Web. Eine Facebook-Seite ermöglicht es der jungen Marke ganz nah mit den Verbrauchern zu kommunizieren. Auch Blogs und Foren sollten beobachtet und genutzt werden, um auf sich aufmerksam zu machen.

Wie sieht Ihrer Meinung nach das Modemarketing in den nächsten Jahren für den deutschen Markt aus?

Mode spricht Emotionen an, gerade auch im Kindermodebereich. Während unsere Eltern uns noch unter ganz pragmatischen Aspekten angezogen haben und wir sogar manchmal die Kleider der älteren Geschwister auftragen mussten, funktioniert das heute nicht mehr.

Das heißt, Kinder entwickeln sich immer mehr zu einer Art Statussymbol?

Ja, da sind der richtige Kinderwagen und die Zimmerausstattung ebenso wichtig wie das perfekte und modische Kinder-Outfit. Immer mehr Medien sind in den letzten Jahren auf den Markt gekommen, die die Zielgruppe junge Mütter und Eltern für sich entdeckt haben und Rundum-Beratung im Lifestyle-Bereich bieten.

Auch die Kinder sind heutzutage „anders“! Welche Entwicklung haben Sie hier die letzten Jahre beobachtet?

Die Kinder selbst entscheiden immer früher mit, was sie tragen wollen und möchten. Also geht es bei einem erfolgreichen Marketing darum, sowohl die Zielgruppe Mutter/Eltern als auch Kinder anzusprechen. Bei den Kindern funktioniert das eher auf eine spielerische Art und Weise, so möchten kleine Mädchen häufig noch gerne Prinzessinnen und Jungen Piraten sein.

Wer Fashion-Victims und Shopping-Kunden heute begeistern will, muss auf den unterschiedlichsten Kommunikationswegen agieren?

Die Eltern wollen durch den Kauf der Marke X oder Y für sich und Ihre Kindern die Sicherheit und Garantie kaufen „dabei zu sein“ und alles richtig zu machen. Wir werden auch erleben, dass der sogenannte „Suri Cruise Faktor“ noch größer wird. Prominenten-Kinder, die von ihren Eltern bewusst medial inszeniert werden und damit Modeunternehmen als Werbeträger dienen, die kleine Kunden anlocken.

Welches Themen spielen bei der Positionierung eines Labels noch eine wichtige Rolle?

Wir beobachten, dass das Thema Nachhaltigkeit für die Medien und die Eltern immer wichtiger wird. Zum einen im Hinblick auf die ökologischen Aspekte der Produktion, wo wird produziert und welche Qualitäten kommen zum Einsatz. Aber auch die Verknüpfung der Mode mit sozialen Aspekten, Stichwort Charity, also die Idee, mit dem Kauf einer Marke auch etwas Gutes zu tun, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.

*lottmann pr hat sich auf die Kommunikation im Konsumgüter- und Lifestyle-Bereich spezialisiert. 2010 hat die Agentur den Deutschen PR Preis und 2011 den PR Report Award gewonnen. An drei Standorten in Düsseldorf, Hamburg und Berlin entwickelt und realisiert ein Team von 10 Mitarbeitern individuelle PR- und Marketingkonzepte u.a. für internationale Kindermodemarken.

* Lottmann PR is focused on consumer and lifestyle products. 2010 the agency was awarded with the German PR Award and 2011 with the PR Report Award. With three different offices in Düsseldorf, Hamburg and Berlin a team of 10 people develops individual PR and marketing concepts f.e. for international children's fashion brands.

lottmann pr/ Kontakt: Anja Lottmann 
Klever Str. 35
40477 Düsseldorf
tel +49-(0)211-4984958
fax +49-(0)211-9894841
mail@lottmann-pr.de
www.lottmann-pr.de

Wie generiere ich Einkäufer für meine Kollection? - How to access buyers for my collection?

Bevor Sie Einkäufer oder Händler kontaktieren, müssen Sie zunächst Ihre Hausaufgaben machen. Analysieren Sie genau wer ihre Zielgruppe ist, wer ihre Konkurrenten sind und in welchen Geschäften Ihre direkten Mitbewerber bereits verkaufen. 

Before you try to contact any buyer or retailer, you need to do your homework. Really understand your product , who your competitors are and what types of store your competitors sell to. 



first step: IDENTIFYING THE BUYERS

Looking at your competitors’ websites is a useful way of identifying stores you could be contacting. Don’t forget the importance of the internet for searching for contact names of buyers; search for conferences, events related to fashion as they often confirm these details. Also check through trade journals and B2B magazines, which often give names of buyers in interviews or on shop portraits. 


It is important to secure stockists first, because the other buyers will be regularly doing their own market research and will hopefully come across your product when they are doing their competitor analysis.

Think online stockists as well as bricks and mortar stores.

Also think ‘outside of the box’. Are there stores that don’t carry your particular type of product line, that may be interested in diversifying a little? Stores are always looking for something new. Offer them f.e. a pop up event.

Contact some of the organisations listed in our ‘Getting Advice’ factsheet. Many of them will have Meet The Buyer Events, which can be great for networking. 

Because of the data protection act, there are few store databases around that can be shared. So start your own. List all your wish-list stores you would like to sell to in the UK, then further internationally. Then start calling them to get buyers’ names and contact details. It’s a thankless task, but you have to persevere.

Switchboards at the larger stores will not give out names, so you will need to address any correspondence to the ‘Womenswear Contemporary Buyer’ or whichever department is relevant to you. Smaller stores may be more helpful. But remember, everyone is busy. If they give you details of an Assistant Buyer, rather than the Head Buyer, try to be persistent to get the Head Buyer’s details. But don’t make a nuisance of yourself; people have long memories.

You also need to know how the buying world functions. Buyers often spend a large proportion of their season’s budget before they even get to the tradefairs. So this is key to your timing. Try to see buyers about a month before the key tradefairs. If you leave it much later, your call will just be wasted. For example, there’s no point in trying to contact buyers during London and Paris Fashion Weeks. The buyers will all be busy trying to see the shows and visiting the 20-30 showrooms on their hectic schedule.

It’s unlikely that you can afford to exhibit at any of the international tradefairs in your first year, but do try to attend so that you can be networking. Check on entry criteria. Not all tradefairs allow non buyers or press in.


second step: APPROACHING BUYERS

We are all busy, and bombarded daily with 100s of unwanted emails. So you may have a limited opportunity to attract the attention of a buyer once you have identified him/her. 

It is vital that you research the market to make sure your product is special, at whatever level, and that it is different enough from the hundreds of collections that are already out there. You will need to point out these reasons to any buyer you are lucky enough to meet. You need to find a way of make them want to see what you are doing, and what is special. You need to make them hungry to want your product and to be in at the beginning. So your first email or phone-call is important – make sure it is strong.

You can try emailing – but there will need to be something catchy in the email title for them to bother opening it.

You can try hand-delivering or posting something to the buyer. But make sure it is not just a letter. Make an impact. The packaging needs to make them curious enough to open the envelope/package; and when they open it, you want them to respond with ‘This is interesting. I’ll look out for them’. You might have included a postcard or lookbook promoting your collection, or maybe a beautiful small sample of textile – followed up a couple of weeks later with a postcard or lookbook.


IT IS VITAL THAT YOU RESEARCH THE MARKET TO MAKE SURE YOUR PRODUCT
IS SPECIAL, AT WHATEVER LEVEL, AND THAT IT IS DIFFERENT ENOUGH FROM THE HUNDREDS OF COLLECTIONS THAT ARE ALREADY OUT THERE.


third step: GETTING PREPARED FOR THE MEETING

If you are lucky enough to get an appointment, make sure you are on time, completely prepared and as professional as possible. You might only get 15 minutes of their time and may not get a second chance. Depending on what product type you design, take along the following:

– 3-4 key pieces from your collection

– Your portfolio

– A press release

– Any press cuttings (can also include online coverage)


Be clear about your product: what sort of volumes can you produce?; what wholesale price are you aiming to sell for?; and importantly – will it sell in their store once their 270% markup is added? (note that this figure varies from store to store, but it is a useful indicator).

Also be ready to negotiate and think on your feet. It’s unlikely that a buyer will buy from you in the first season they meet you. They’ll probably agree to watch you over the next season and may be interested in meeting up again next season. Hopefully though, your product is very different and they’ll be desperate to have you in their store.

Lack of orders can be really soul destroying. How much do you want to be in their store? How much do you need to secure your first IMPORTANT stockist? We don’t encourage designers to offer goods on a Sale- Or-Return basis but if the store is really important, you might need to think about offering SOR terms in the first season – for a limited number of pieces. You will need to have your own funding in place to make sure you can afford to take this risk, but it could make the difference between having ONE stockist that you can list and promote, than no stockist at all.





next major step: TRADEFAIRS

MAKE AN IMPRESSION AND GET EVERYONE’S BUSINESS CARD. YOU NEVER KNOW WHO COULD BE USEFUL TO YOU IN THE FUTURE.

Here>> we cover many of the key tradefairs for childrenswear & lifestyle products and further afield, but it does not cover every tradefair worldwide, as it is unlikely that you would have the resources to be travelling to many international tradefairs in your first year or two or setting up your business. It needs some good research which fair will be the one. It's is very difficult to tell. Ask for a special arrangement for the beginners, newcommers. Most fairs have specil offers to start with and test the buyers' audience.

ALSO BE READY TO NEGOTIATE AND THINK ON YOUR FEET. IT’S UNLIKELY THAT A BUYER WILL BUY FROM YOU IN THE FIRST SEASON THEY MEET YOU. THEY’LL PROBABLY AGREE TO WATCH YOU OVER THE NEXT SEASON AND MAY BE INTERESTED IN MEETING UP AGAIN NEXT SEASON.





Mittwoch, 6. Februar 2013

Wie finde ich den richtigen Hersteller für meine Produkte? Working with Manufacturers.

The fashion industry relies heavily on informal information networks, so make use of these to find out which manufacturers are best at the products that you want to make.

first step: LOCATING A MANUFACTURER

Ask around amongst other designers that you know in the area: not only will they be able to make recommendations, they will also be able to flag up any manufacturers that they’ve had problems with, so you’ll know to avoid them.

A good place to start is through the organisations listed in our fact-sheet on ‘Getting Advice’. Some of them will have knowledge of the manufacturers based in their region. There is an ‘Online Manufacturers Showcase’ which features on the www.fashion-enter.com site. However, bear in mind that listings such as these come with no guarantee of production quality because they
are self-selected.

Some manufacturers will have their own websites, but don’t rule others out on the basis of not being very websavvy. Many good, well-established businesses rely entirely on word-of-mouth for publicity.
Once you have located a factory, you still need to ask a lot of questions before placing your order. Young designers are often so grateful to have found anyone who will make their order, they overlook some important factors in the production process.

These are some questions you might want to ask:

– What rates are they quoting you? Some manufacturers will try to charge sample rates for small production runs. Don’t be afraid to negotiate on price if you feel that it is not reasonable.

– Investigate payment terms. Do they expect full payment on delivery, within 30 days, up front etc.? Remember that you will need to keep to your part of the arrangement, so don’t agree to payments that you know you will not be able to meet on time.

– What kind of garments do they usually make? Are they for labels that you have seen before and are they of a production quality that you would be happy with?

– Is the manufacturer used to working with small businesses and happy to produce small orders? Small design companies will find it hard to compete for production space if the manufacturer usually only takes large orders for the mass market or large high street retailers.

– Are they able to work with the fabrics that you use? This is very important as some manufacturers struggle to work with ‘difficult’ fabrics such as silk, jersey and other stretch fabrics.

– Are they going to be able to deliver on time? If you don’t give a manufacturer plenty of notice, you risk rushed production, compromised quality and late delivery of your order. Similarly, if you are trying to get your order made at a very busy time in the fashion calendar, you will need to plan the timing carefully. Leave yourself plenty of time to explore your options for production.

– If you can, get quotes from more than one manufacturer before you make a decision – it will give you more leverage for negotiation and give you a good picture of the production options in your area. However, manufacturers usually won’t quote a price until they have made a garment, and they will treat this as a sample, and charge you a sampling price for this.




second step: BEFORE PRODUCTION BEGINS

If at all possible, go and visit the factory. It’s not the most glamorous part of the job, but you’ll get a sense straightaway of how professional the manufacturer is.

– How is the factory organised?

– Do they seem to take care of the products they are working with?

– Do they have the equipment to make your products? This may sound like a strange question, but not all factories keep up to speed with relevant technology. If you need a specific finish or detail on your designs, are they going to be able to do it?

– If your design requires handwork, do the staff have sufficient skills to do this?

– How does the manager deal with any questions and concerns that you have?

If you are happy with the factory, do try to get the manager to sign a contract before work begins. Contracts help maintain a professional attitude on all sides and could prove useful if there are any disputes. If the manufacturer that you are working with doesn’t usually make use of contracts, draw one up yourself, outlining the order size, timing, cost and terms of payment that have been agreed. Again, ask around other designers to see what kinds of contracts they use.

Don’t forget your part in the pre-production process – make sure you have a production-ready sample. One of the biggest problems that manufacturers have with inexperience designers is that they present samples that aren’t production ready. As well as a correct sample and patterns, you need to be able to provide very clear instructions with sketches, etc. where appropriate. Don’t assume that the manufacturer will just be able to ‘work it out’, particularly if the design is complex or unconventional.

Manufacturers and machinists aren’t necessarily very fashion-aware, so be prepared to explain the aesthetic that you are trying to achieve if you sense that they don’t quite get the look you are after. If this is the first time you’ve worked with a particular manufacturer, make sure you visit them and explain your aesthetic. Take your look-books, and show examples of the type of finishing and details you are after. 

It is also essential that your fabrics and trims are delivered on time. Too often, designers place their order with the factory without having checked that everything will be there on time. This can become a real problem if all components are not there on time – you may lose the production slot that was allocated, which could result in late delivery. Also bear in mind that factory managers will often not even start manufacturing an order until all the components are ready. For example, don’t have fabrics delivered to the production unit and then have to wait 2 weeks for zips. They will not appreciate being treated as a storage facility.

What are the arrangements for collection / delivery of the finished garments? Some manufacturers provide delivery services but others may expect you to organize this yourself.
Some designers shy away from the production aspect of their work, but if the production quality isn’t up to scratch, you’ll end up getting left with returns. If you’re not confident that you understand how good production works, try to get some advice from a production manager, or even another designer with good production knowledge.

third step: ONCE PRODUCTION HAS STARTED

Don’t assume that the whole process will be free of glitches. Experienced production managers always recommend that you keep a close eye on production throughout the process. If your studio is located close to the factory use this to your advantage – go and check on production as often as possible. This can be useful for picking up on any problems early on in the process, when they will be easier to rectify.

Try to establish a good relationship with the manufacturer so that you can learn from them. For instance, they might be able to suggest a solution if some aspect of the design is proving
difficult to produce.

Stay professional. Manufacturers sometimes avoid working with young designers because they worry about their ability to pay on time – don’t reinforce this belief by failing to meet your contractual obligations. If you are unfortunate enough to have a dispute with the manufacturer, try to resolve it calmly. Don’t be intimidated by manufacturers: without your orders, they can’t stay in business. They may have more experience, but if you establish an equal relationship from the outset, you’re much more likely to get the quality of production that you want.





last step: AFTER THE ORDER HAS BEEN COMPLETED


You’ll probably just be relieved that you got your order completed on time, but it is useful to reflect on how the production went overall.

– Were you satisfied with the quality of production? If not, you need to raise this with the manufacturer.

There is no reason for you to accept garments that you are not happy with.

– Did you get your timings right? Had you left enough time for the delivery of fabrics and trims? How could you improve on this?

– Would you use the manufacturer again? Would you recommend them to another designer?

– Were there any problems with meeting the payments on time?

If you were happy with the work they did, let the manufacturer know. It could be the start of a mutually beneficial relationship.

IF YOU WERE HAPPY WITH THE WORK THEY DID, LET THE MANUFACTURER KNOW. IT COULD BE THE START OF A MUTUALLY BENEFICIAL RELATIONSHIP.